Die seelische Beziehung
Als dritten Bereich unserer Existenz haben wir unsere Seele und können auch auf dieser Ebene Beziehungen eingehen. In der Terminologie von Buber nennen wir diese Verbindung eine ICH - DU – Beziehung. Ich nenne diesen Aspekt von Beziehung den Seins- Aspekt. Diese Verbindung IST. Sie bedarf keiner weiteren Aktivitäten und existiert, einmal geknüpft, aus sich selbst heraus. Menschen, die eine Seelenverbindung eingegangen sind, haben diese für ihr ganzes Leben, selbst wenn die anderen Ebenen enden oder die Ehe scheitern sollte.
Die Entdeckung der Seele
Nun ist es so, dass wir uns nicht selbst in die Augen sehen können, die viele als Tor zur Seele beschreiben. Um unsere Augen zu sehen, benötigen wir einen Spiegel. Mit der Seele ist es genauso. Wenn wir unsere eigene Seele sehen wollen benötigen wir einen Spiegel; einen Seelenspiegel. Was ist nun ein Seelenspiegel? Es ist eine andere Seele! Wir benötigen einen anderen Menschen, um unsere eigene und die andere Seele zu sehen. Dabei können wir die Seele zunächst nicht direkt wahrnehmen, unser Blick ist getrübt von unseren Vorstellungen, Wünschen und Ängsten. Wir sehen deshalb das, was wir befürchten, wünschen, für möglich und wahrscheinlich halten. Das heißt, wir sind ein Zerrspiegel, dessen Verzerrungen aus unserer eigenen Befindlichkeit erwachsen. Je mehr wir jedoch den Seelenkontakt mit einem anderen Menschen pflegen, desto eher sehen wir das wirkliche Bild. Verzerrungen und Trübungen lösen sich nach und nach auf, wenn wir bereit sind uns selbst und den anderen als den zu sehen, der er wirklich ist.
Wenn jemand meine Seele gesehen hat, und ich die Seele meines Partners gesehen habe, so entsteht ein transpersonales Band, das sicher und von „göttlicher“ Qualität ist. Wenn ich die Seele meiner Partnerin wahrnehme, dann sehe ich nicht nur sie, sondern auch mich selbst, sowie das ganze Universum und Gott darin. Diese Entdeckung führt zu einem tiefen Frieden.
Die Schmuseenergie der Frau
Nun ist es so, dass besonders die Frauen eine Art „Schmuseenergie“ besitzen. Wenn sie lieben, können ihre Finger gar nicht bei ihnen bleiben. Sie streicheln, küssen und liebkosen. Das ist natürlich auch eine Kraft, die in ihren Genen wohnt und mütterliche Qualitäten besitzt.
Zu Beginn der Beziehung richtet sie diese Energie nun ganz auf ihren Liebhaber und verwöhnt ihn so nach Strich und Faden. Der Mann nimmt sie gern und fühlt sich geliebt und geborgen.
Nun passiert das ganz Neue: Die beiden bekommen ein Kind. Die Energie der Frau richtet sich nun ganz natürlich auf das Kind, das nun das Meiste der Schmuseenergie abbekommt. Der Mann geht leer aus, fühlt sich kalt und verlassen. Ist er im Modus des Jungen, dann wird er nach der Rückkehr ins Paradies verlangen und im schlimmsten Fall mit dem Baby konkurrieren. Die Frau soll nun für beide sorgen und ist überfordert. Der Satz den wir hören ist:“ Ich habe keinen Vater unseres Kindes bei mir, sondern zwei Kinder.
Problemlöser
Manche Frauen entdecken, dass Männer gern Probleme lösen wollen, statt z.B. mal mit ihnen zu sein. Die Frau möchte etwas erzählen und möchte, dass ihr Mann zuhört. Doch er ist bereits damit beschäftigt, die „Probleme“ der Frau zu lösen statt ihr einfach mal zuzuhören. Damit vermeidet der Mann oft, dass ihm vermeintlich Vorwürfe gemacht werden. Er möchte an nichts „schuld“ sein. (Das war in seinem Leben bisher immer eine schlimme Erfahrung) und so wird er aktiv statt da zu sein. Es gibt aber auch Frauen, die das „Problemlösen“ des Mannes nutzen, um nicht selbst fühlen und handeln zu müssen. Der Wunsch eines Mannes nach Fakten und Klarheit kann auch aber sehr dienlich in einer Beziehun sein.